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Über das Logo

Ab und zu werde ich auf das Logo meiner Praxis angesprochen.

Es handelt sich um ein Bild, das ich schon seit Kindertagen im Kopf habe, in unterschiedlichen Varianten, welches hier, stilisiert, dargestellt wird.

Das ursprüngliche Bild stellt einen Menschen dar, der auf einem Hügel steht und die Arme empor zum Himmel reckt. Er, der Mensch, streckt sich, reckt sich aber nicht unbedingt zu etwas hin sondern macht sich groß. Er ist ganz da, ganz in dem Moment präsent, fühlt sich in seiner ganzen Größe und Stärke. Er spürt seine Existenz, sein Ich, genauso wie er seinen ganzen Körper spürt. Es ist ein freudiges, lebendiges sich in seiner Größe erleben und stolz annehmen.

Für viele Menschen bedeutet es eine große Herausforderung, sich selbst mit seiner Kraft, Größe und Macht zu erleben und das auf eine positive, konstruktive Art in ihr Leben zu integrieren.

Dieser Mensch auf dem Hügel lebt diesen Zustand in diesem Moment voll und ganz, voller Freude und Lebenslust.

Was sich in diesem Bild auch klar darstellt, ist die Freude daran, sich selbst zu zeigen. Nicht aus einem angeben wollen oder einem „ich bin besser als ihr“ heraus, sondern aus einer ganz natürlichen Lust daran, teilzunehmen, dabei, Teil von etwas Großem zu sein, einer Gemeinschaft, einer Gruppe einer Familie, Freundschaft oder einer Liebesbeziehung.

Der Mensch steht auf seinem Hügel zwar allein aber er spürt deutlich, dass er dazugehört. Dass er eingebunden ist, dass er in Beziehung steht zu allem Leben um ihn herum, zu allem, was ist.

Er ist ein Teil der Natur, er spürt das Gras, die Erde, die Steine unter seinen Füßen und darunter das große, stabile, verlässliche Massiv unserer Erde. Er spürt den Wind, die Luft um ihn herum, kann die Welt, das Leben ertasten, begreifen und über seine Atmung in sich aufnehmen, mit ihm in Austausch gehen.

Dieser Mensch steht oben auf seinem Hügel und sieht die Landschaft unter ihm und um sich herum. Das, was hinter ihm liegt und ihn an diesen Punkt gebracht hat, den Punkt, an dem er jetzt gerade steht und all die vielen Möglichkeiten, von hier aus weiterzugehen.

Er weiß, dass er sein Leben durch seine Erfahrungen, seine Entscheidungen beeinflussen kann und sieht sehr genau, dass er jederzeit eine Wahl hat.

Dies alles findet sich für mich in dem Logo. Es bildet keinen Menschen mehr ab, da zu viele Logos einen sich streckenden Menschen zeigen, sondern eine Pflanze.

Die Pflanze bringt sehr schön die organische, natürliche Komponente ins Spiel, die mir sehr wichtig ist. Eine Pflanze als Teil des natürlichen Kreislaufs von Entstehen – Sein – Vergehen und dem Neuen, das aus dem Alten entsteht.

Der Samen, der, wenn es die Umstände erfordern, jahrelang im Dunklen wartet, wird zum Keimling, wächst langsam und zart hervor und entwickelt sich über die Zeit zum biegsamen, flexiblen Grashalm oder zum massiven, stabilen Baum. Die Pflanze als Teil des Ganzen, als eines unter vielen, das einer wichtigen Aufgabe nachkommt, jedes auf seine ganz spezielle, besondere Art.

Und zuletzt steht die Pflanze für mich für eine ungeheure Entwicklungs- und Heilungsfähigkeit. Geschieht ein Kahlschlag in einem Waldgebiet, jahrelange Monokultur oder anderes, übernimmt die Natur das Gebiet doch schnell wieder zurück, hat sie erst einmal die Chance dazu! Kaum hat sie die Möglichkeit und den Raum, fängt es an allen Ecken und Enden an zu sprießen. Selbst in einem scheinbar zerstörten Bereich findet sich immer irgendwo unter einem Stein oder hinter einem Stück harter Borke ein kleines, neues, frisches Blättchen!

In diesem Sinne: herzliche Grüße,

Anna Benitz